April 18, 2024

Zwischen Tastaturakrobatik und Sofamarathons: Die Geheimrezepte gegen Burnout

Der Morgenkampf mit dem Wecker

Es war einmal ein Donnerstagmorgen, der sich anfühlte, als hätte der Wecker einen persönlichen Rachefeldzug gegen mich geplant. Mit dem Mut einer Kriegerin, die sich auf einen Drachen zubewegt, schleppte ich mich zur Kaffeemaschine. Das war der Moment, in dem mir klar wurde: Wenn mein Kaffee und ich eine Beziehung auf Facebook hätten, wäre der Status definitiv “Es ist kompliziert.” Diese einfache, alltägliche Handlung spiegelte mein gesamtes Arbeitsleben wider – ein ständiges Jonglieren zwischen E-Mails, Meetings und der mysteriösen Kunst, das scheinbar unmögliche Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben zu finden. Ich erinnere mich an diesen Zustand, es ist noch nicht so lange her.

Humor als Coping-Strategie: Lachen als Medizin und Prävention

Humor ist oft die beste Medizin, aber wenn es um Burnout geht, könnte er auch eine gute Prävention sein. Stell dir vor, Arbeit wäre wie ein endloser Stau auf der Autobahn. Du kannst hupen und fluchen, oder du könntest das Ganze als gute Gelegenheit nutzen, um endlich die Lieder von deiner Lieblingsband in deinem Auto voll aufzudrehen und so eine Art private Disco zu veranstalten. Der Punkt ist, dass das Leben zu kurz ist, um nicht auch im Stau eine gute Zeit zu haben.

Die Metapher des Jonglierens

Es ist, als würde man versuchen, einen Wackelpudding an die Wand zu nageln – so fühlt sich manchmal die Suche nach der perfekten Work-Life-Balance an. Wir alle haben das Bild des Jongleurs im Kopf, der geschickt mit mehr Bällen jongliert, als physikalisch sinnvoll scheint. Das Problem? Im echten Leben gibt es keinen Applaus, nur das gelegentliche Hüpfen, wenn ein Ball (oder eine Verantwortung) zu Boden fällt.

Zu Hause ankommen oder Dolce far niente

Wer hat nicht schon einmal nach einem langen Arbeitstag seine Wohnungstür geöffnet und wurde von der süßen Freiheit begrüßt, die nur ein Abend ohne Verpflichtungen bieten kann? Es ist dieser Moment, in dem die Schuhe in verschiedene Richtungen des Flures fliegen und die in die Jahre gekommene Jogginghose zum besten Freund wird. Dieses Gefühl, endlich durchatmen zu können, ist es, was wir täglich anstreben sollten – nicht nur an Wochenenden oder im Urlaub.

Werkzeuge gegen Burnout: Nützliche Einsichten und praktische Ratschläge

Beginnen wir mit einfachen, aber effektiven Übungen aus der kognitiven Verhaltenstherapie. Ein hilfreicher Ansatz könnte die “Drei-Wohlfühl-Dinge” sein. Jeden Abend notierst du drei Dinge, die heute gut gelaufen sind, UND drei Dinge, auf die du dich morgen freust. Diese Technik zwingt uns, positive Aspekte zu erkennen und zu schätzen, selbst an Tagen, die sich wie ein Marathon durch Treibsand anfühlen.

Strategien zur Burnout-Prävention: Eine Zusammenfassung

  1. Humor als Prävention: • Finde das Komische in stressigen Situationen: Lerne, auch in stressigen oder frustrierenden Momenten eine humorvolle Perspektive zu finden.
    • Bringe Leichtigkeit ins Arbeitsumfeld: Teile lustige Geschichten oder Witze mit Kollegen, um die Stimmung zu heben und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.
    • Humorvolle Pausen einlegen: Schau dir während der Pausen lustige Videos an oder lies etwas Leichtes, das dich zum Lachen bringt. Kurze humorvolle Unterbrechungen können helfen, den mentalen Stress zu reduzieren und den Kopf freizumachen
  1. Anwenden der Drei-Dinge-Regel: • Führe ein Tagebuch, in dem du jeden Abend drei Dinge notierst, die an diesem Tag gut gelaufen sind. Zusätzlich schreibst du drei Dinge auf, auf die du dich am nächsten Tag freust. Dieser Ansatz hilft dir, deinen Fokus auf das Positive zu lenken und motiviert dich, auch kleinen Erfolgen Beachtung zu schenken.
  2. Gestalte bewusst deine Work-Life-Balance: • Nimm dir regelmäßig Zeit, um deine aktuellen Prioritäten zu überdenken. Stelle sicher, dass du genügend Zeit für dich selbst einplanst, einschließlich Hobbys, Familie und Erholung. Lerne auch, nein zu sagen, wenn die Arbeit deine persönliche Zeit zu stark beansprucht.
  3. Diskussion in formellen Settings und informeller Austausch: • In Workshops oder Seminaren, die sich mit Themen wie Stressmanagement oder Work-Life-Balance beschäftigen, kannst du lernen, wie andere ihre Herausforderungen meistern. Solche Veranstaltungen bieten oft neue Werkzeuge und Methoden, die du in deinem Alltag integrieren kannst.
    • Spreche mit Freunden, Familie oder Kollegen über ihre Erfahrungen und Herausforderungen bezüglich der Work-Life-Balance. Dieser Austausch kann sehr aufschlussreich sein, da du hörst, wie andere ähnliche Situationen handhaben und welche Lösungen sie gefunden haben.

Einladung zum Nachdenken und Handeln

Nimm dir bei ruhigeren Gelegenheiten einen Moment Zeit, um über deine eigene Work-Life-Balance nachzudenken. Ist sie mehr Work als Life? Oder hast du das seltene Kunststück vollbracht, beides in Einklang zu bringen? Teile deine Erfahrungen und Strategien in den Kommentaren. Lass uns gemeinsam neue Wege entdecken, um das Jonglieren mit unseren Verpflichtungen nicht nur zu einem notwendigen Übel, sondern zu einer Kunstform zu machen, die wir alle beherrschen können.

In diesem Sinne, lasset uns gemeinsam lernen, zwischen unserer Tastaturakrobatik und unseren Sofamarathons ein Gleichgewicht zu finden, das nicht nur burnout-resistent ist, sondern auch ein wenig mehr Spaß in unseren Alltag bringt. Indem wir die kleinen Freuden des Lebens anerkennen und schätzen lernen, können wir uns vor den Gefahren des Burnouts schützen und unser Leben in vollen Zügen genießen.

Eure Oksana Pollinger

Heilpraktikerin für Psychotherapie, psychologische Beraterin und Coach

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